Die Saison ist fast vorbei und beim FC Bayern München sitzen die Emotionen hoch. Nach dem Triumph in der Bundesliga entschied sich ein Großteil der Bayern-Stars, einen Kurztrip nach Ibiza einzulegen. Der sogenannte Bayern Ibiza Trip sorgte dabei nicht nur für Schlagzeilen, sondern auch für kontroverse Diskussionen im Sport- und Fankreis. Was wirklich hinter der Reise steckte, welche Kritik aufkam und wie der Verein dazu steht, erfährst du hier.
Direkt im Anschluss an die gesicherte Meisterschaft charterten Spieler wie Manuel Neuer, Thomas Müller und Harry Kane einen Privatjet. Das Ziel: Ibiza. Die Mannschaft wollte gemeinsam die anstrengende Saison ausklingen lassen. Ursprünglich war die Reise nach dem Titelgewinn sogar verboten worden. Doch da nun kaum noch sportliche Entscheidungen ausstanden, gab das Management schließlich grünes Licht.
Nicht jeder nahm den Ausflug der Bayern nach Ibiza positiv auf. Verantwortliche anderer Vereine und einige Experten äußerten deutliche Bedenken. Besonders pikant: Am letzten Spieltag ging es für andere Clubs noch um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Zum Beispiel machte Mainz-Sportvorstand Christian Heidel laut BILD.de deutlich, dass er das Verhalten "grenzwertig" findet, da der Wettbewerb noch lief und die Planung zunächst anders kommuniziert wurde.
Auch Sky-Experte Dietmar Hamann stellte im Tagesspiegel die Vorbildfunktion der Bayern-Stars in Frage. Er hob hervor, dass an den letzten Spielen Existenzen hängen und das Team gerade mit jungen Spielern eine besondere Verantwortung trage. Die Bayern seien ein Vorbild für viele.
Der Klub selbst stand zunächst kritisch zur Reise. Sportvorstand Max Eberl hatte kurz zuvor noch einen Fokus auf sportliche Pflichten betont. Nachdem klar war, dass nur noch ein Spiel bevorstand und die Saison für den FC Bayern praktisch gelaufen war, sah man die Angelegenheit jedoch entspannter. In einer offiziellen Erklärung verwies der Verein darauf, dass die Spieler Profis seien und wüssten, worauf es in den verbleibenden Aufgaben ankäme. So berichtet auch BILD.de, dass die Mannschaft auf Ibiza "hauptsächlich Wasser getrunken hat" und nach kurzer Auszeit voll motiviert zurückkehren werde.
Interessant ist, dass viele Fans die Reise weniger streng bewerteten. In einer Umfrage hielten fast zwei Drittel den Trip für vertretbar. Die Saison war ohnehin entschieden und der FC Bayern brachte zum Ausdruck, zum Saisonfinale noch einmal alles zu geben.
Der Bayern Ibiza Kurztrip ist nicht das erste Ereignis dieser Art. Bereits 2022 gab es Kritik an einem Teamevent auf der Baleareninsel. Auch damals stellte sich die Frage, ob ausgelassene Feiern mitten im laufenden Wettbewerb angemessen seien, wie Tagesspiegel berichtet.
Ob man die Reise als gerechtfertigte Belohnung oder unnötiges Risiko in der Schlussphase sieht: Der Bayern Ibiza Trip bleibt ein Streitthema. Klar ist, der FC Bayern steht auch abseits des Platzes stets im Medienfokus. Unabhängig davon zeigte die Mannschaft zuletzt, dass sie auch mit solcher Kritik umgehen kann und den sportlichen Ehrgeiz nicht verloren hat. Ob die Ibiza-Reise einen Einfluss auf die letzten Spiele hat, wird sich zeigen.