Bouldern: Gesund, aber wie sieht es mit der Luftqualität aus?

Bouldern ist längst mehr als nur ein Trend. Die Sportart begeistert Jung und Alt und gilt als perfektes Ganzkörpertraining. Doch viele fragen sich: Wie gesund ist Bouldern – insbesondere in Bezug auf die Luftqualität in Kletter- und Boulderhallen? In diesem Artikel klären wir, wie es um die Hallenluft steht, welche Risiken bestehen und was die neuesten Forschungsergebnisse sagen.

Boulderer an einer Indoor-Wand – Symbolbild für das Bouldern

Was ist Bouldern und warum ist es so beliebt?

Beim Bouldern klettert man ohne Seil, meist in Absprunghöhe über weiche Matten. Das macht das Training besonders abwechslungsreich und einsteigerfreundlich. In Städten sind Boulderhallen beliebte Treffpunkte für Sportbegeisterte. Neben Kraft und Beweglichkeit fördert Bouldern gezielt das Körpergefühl sowie die Problemlösungsfähigkeit. Viele schätzen die entspannte Atmosphäre und das gemeinschaftliche Flair im Vergleich zu klassischen Fitnessstudios.

Die Schattenseite des Indoor-Boulderns: Luftqualität in der Halle

Neue wissenschaftliche Untersuchungen zeigen jedoch, dass sich hinter dem positiven Image Risiken für die Gesundheit verbergen können. Eine aktuelle Studie der Universität Wien und der ETH Lausanne hat ergeben, dass die Luft in manchen Boulderhallen mit Feinstaub und Chemikalien belastet ist. Der Abrieb von Kletterschuhen verursacht kleine Partikel in der Luft. Diese Partikel ähneln in ihrer Zusammensetzung teilweise sogar dem Abrieb auf stark befahrenen Straßen!

Gesundheitliche Risiken: Was sagen die Studien?

Die eingeatmeten Gummi-Feinstäube enthalten Zusatzstoffe wie Benzothiazole und 6PPD, die laut Forschung die Lunge sowie andere Organe belasten können. Besonders Kinder und Menschen mit empfindlichen Atemwegen sollten vorsichtig sein. Ein Bericht von BR24 betont, dass die Konzentration dieser Stoffe in einigen Hallen alarmierend hoch sei. Einige Experten fordern daher bessere Lüftungssysteme sowie klarere Regelungen für Hallenbetreiber und Schuhhersteller.

Was können Boulder*innen tun?

Trotzdem müssen Sportlerinnen und Sportler das Bouldern nicht meiden. Besser ist es, Trainingszeiten mit vielen Besuchern – die sogenannten Peak-Hours – nach Möglichkeit zu umgehen. Das Mitbringen von kleinen Kindern in die Halle sollte überdacht werden, solange die Problematik nicht gelöst ist. Ebenfalls ist es sinnvoll, regelmäßig nach aktuellen Studien zu schauen. Die Berliner Zeitung fasst die wichtigsten Empfehlungen übersichtlich zusammen und beschreibt, wie Hallen und Hersteller künftig reagieren könnten.

Ausblick: Wie entwickelt sich das Bouldern weiter?

Die Boulderszene wächst weiter, doch die Diskussion um die Luftqualität wird bleiben. Nutzer*innen, Hallen und Hersteller arbeiten bereits an Lösungen – etwa durch verbesserte Materialien oder innovative Lüftungssysteme. Die Grundlagen für gesundes Bouldern sind damit gelegt, brauchen aber noch konsequentes Handeln und Aufklärung. Wer informiert bleibt und bewusst trainiert, kann die Vorteile des Boulderns unbesorgt genießen.

Fazit:
Bouldern ist ein faszinierender Sport – draußen wie drinnen. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass beim Indoor-Bouldern auf die Luftqualität geachtet werden muss. Informiere dich regelmäßig, trainiere zu weniger frequentierten Zeiten, und sprich mit deinem Hallenbetreiber über Verbesserungsmöglichkeiten. So kannst du die Freude am Bouldern voll auskosten und deine Gesundheit schützen.