Hajduk Split steht wieder einmal im Blickpunkt des europäischen Fußballs. Der traditionsreiche Verein aus Kroatien vereint eine leidenschaftliche Fangemeinde, große Ambitionen und bewegte Zeiten. Aktuell sorgt vor allem der angekündigte Trainerwechsel für Diskussionen rund um das Team und seine Zukunft.
Seit 20 Jahren wartet Hajduk Split sehnsüchtig auf einen neuen Meistertitel. Die Erwartungen sind stets hoch, doch der sportliche Erfolg ließ in den vergangenen Jahren auf sich warten. Mit Gennaro Gattuso, einem international bekannten Namen, sollte endlich der nächste Schritt gelingen. Doch die Realität bleibt herausfordernd. Hajduk Split liegt wenige Spieltage vor Saisonende auf Rang drei der kroatischen Liga und kämpft mit fünf Punkten Rückstand auf Tabellenführer Rijeka gegen das erneute Verpassen der Meisterschaft. Der Traditionsverein ist bekannt für seine enthusiastischen Anhänger und die besondere Atmosphäre im Stadion Poljud.
Gennaro Gattuso wurde zu Saisonbeginn voller Hoffnung empfangen. Doch der Italiener zieht nach nur einem Jahr ein klares Fazit und hat öffentlich seinen Abschied angekündigt. Seine Kritik richtet sich deutlich an die Führungsstrukturen des Klubs. Die Vereinsführung habe es ihm schwer gemacht, seine Arbeit umzusetzen. Gattuso beschreibt Hajduk als "großer Verein in einer kleinen Stadt" und lobt die Leidenschaft der Fans – ist aber mit den Rahmenbedingungen unzufrieden. Ausführlich kommen seine Aussagen im kicker-Artikel zur Sprache. Dort erläutert er, warum Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb des Vereins oft nicht funktionieren. Trotz laufendem Vertrag strebt er eine einvernehmliche Lösung an, sogar ohne Abfindung.
Sein Engagement in Split ist damit ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, denen sich internationale Trainer im kroatischen Fußball stellen müssen. Auch der Bericht auf Transfermarkt greift auf, wie schwierig Fortschritte unter den aktuellen Vereinsstrukturen sind und wie tief die Enttäuschung beim Trainer sitzt. Nicht nur Gattuso – auch zuvor Sportdirektor Nikola Kalinic – äußerte bereits Kritik an den Prozessen und Entscheidungswegen bei Hajduk Split.
Mit dem Abschied Gattusos stellt sich nun die Frage, wer als neuer Trainer übernehmen könnte. Besonders im Fokus steht René Maric, aktuell Co-Trainer beim FC Bayern München. Laut GladbachLIVE laufen bereits erste Gespräche, um Maric als potenziellen Cheftrainer zu gewinnen. Für den jungen Österreicher könnte Hajduk Split die erste Station als Cheftrainer im Profifußball werden. Seine internationale Erfahrung und seine taktische Ausbildung machen ihn zu einem spannenden Kandidaten.
Split böte mit seiner sicheren Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb im kommenden Jahr einen attraktiven Einstieg. Die Vereinsführung steht vor der Aufgabe, für professionelle Strukturen zu sorgen, um Maric – oder einen anderen Nachfolger – optimale Arbeitsbedingungen zu bieten.
Hajduk Split ist mehr als nur ein Fußballverein. Die Bewohner Splits und ganz Dalmatiens leben und leiden mit ihrem Klub. Die lange Titelpause schmerzt besonders, doch der Stolz und die emotionale Verbundenheit bleiben ungebrochen. Gerade die letzten turbulenten Wochen zeigen, wie essenziell eine starke Führung und klare Kommunikation sind, um gemeinsam wieder an die großen Erfolge anzuknüpfen.
Der anstehende Trainerwechsel markiert einen Neubeginn für Hajduk Split. Mit internationalen Namen wie René Maric als möglichen Nachfolger könnten die Weichen für frischen Schwung gestellt werden. Entscheidend wird sein, ob der Traditionsverein die seit Jahren kritisierten Strukturen modernisiert und damit das Fundament für sportlichen Erfolg legt. Die Fans jedenfalls warten sehnsüchtig darauf, den nächsten Meistertitel endlich feiern zu dürfen.