Der Trainerwechsel beim SC Freiburg hat viele Beobachter neugierig gemacht: Julian Schuster, ehemaliger Mannschaftskapitän und Co-Trainer, übernahm im Sommer das Cheftraineramt und trat damit in große Fußstapfen. Doch wie hat er sich im ersten Jahr an der Seitenlinie bewährt? Und inwiefern prägt seine Handschrift den aktuellen Erfolg des Sport-Clubs?
Viele Experten zweifelten, ob nach der Ära von Christian Streich ein nahtloser Übergang gelingen könnte. Doch Julian Schuster hat in seinem ersten Jahr bewiesen, dass er nicht nur das Erbe seines Vorgängers würdigt, sondern auch eigene Akzente setzt. Der Sport-Club Freiburg hat sich zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre die Europa-League-Teilnahme gesichert. Das ist alles andere als selbstverständlich – und vor allem ein großer Verdienst von Schuster. Kicker hebt besonders seine mutigen Personalentscheidungen und die konsequente Weiterentwicklung der Spielweise hervor.
Schuster ist nicht als Revolutionär angetreten, sondern setzt auf Evolution. Viele Strukturen im Trainerstab und zahlreiche Stärken der Mannschaft wurden erhalten, gleichzeitig konnte Schuster neue Impulse setzen und taktisch flexibel reagieren. Gerade nach schwierigen Phasen, wie vier Niederlagen aus fünf Spielen im Winter, fand das Team schnell wieder zurück in die Spur. Die ausgelassene Freude nach der erfolgreichen Serie im Saisonfinale zeigt: Julian Schuster hat ein funktionierendes Mannschaftsgefühl geschaffen.
Die Champions-League-Qualifikation lag für den Sport-Club zum Greifen nahe, wurde jedoch knapp verpasst. Stattdessen freut sich Freiburg über einen respektablen fünften Platz in der Bundesliga – ein Resultat, das angesichts der Konkurrenz und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kaum hoch genug einzuschätzen ist. Die Meinung von SWR Sport lautet: Auch ohne den ganz großen Wurf darf Freiburg stolz auf seine Saisonleistung und Entwicklung sein. Das zeigt, wie nachhaltig Schuster und sein Team arbeiten.
Bemerkenswert ist außerdem, dass Freiburg den fünften Platz trotz negativer Tordifferenz erreichte – das gelang in der Bundesliga bislang nur wenigen Klubs. Bundesliga.com hebt die Effizienz unter Julian Schuster besonders hervor: Viele knappe Siege und konsequente Defensivarbeit sicherten die nötigen Punkte. Die Bilanz zeigt: Auch mit einem besonnenen und bodenständigen Ansatz sind im modernen Fußball große Erfolge möglich.
Der SC Freiburg hat mit Julian Schuster einen Trainer, der authentisch ist, die Vereinsidentität lebt und klug weiterentwickelt. Die Europa-League-Qualifikation ist Ergebnis konsequenter Arbeit und einer stimmigen Mannschaftskultur. Es bleibt spannend, wie Schuster das Team in der kommenden Saison auf die nächste Stufe heben wird. Eines ist jetzt schon sicher: Die Zukunft sieht in Freiburg vielversprechend aus und Julian Schuster ist der Mutmacher dieser neuen Ära.